Man kann BIM als ein Werkzeug betrachten, das ArchitektInnen im Wesentlichen dabei hilft, Daten zu nutzen, um die menschliche Erfahrung zu bereichern. Dieses Verständnis trägt dazu bei, die Arbeit von Störmer Murphy and Partners zu beleuchten, dessen langjähriges Interesse an Daten als treibende Kraft für das Design nun durch die Möglichkeiten von BIM kanalisiert wird. Bei Störmer Murphy and Partners wird der Entwurf von Projekten durch vorgegebene Parameter und Daten definiert, so dass die Architekten in der Lage sind, unerwartete Formen zu schaffen, die über künstlerische Intuition oder vorhersehbare Geometrie hinausgehen. In diesem Aufsatz wird anhand von drei Beispielen aus der Arbeit von Störmer Murphy and Partners das Konzept der „Datenlandschaft“ des Büros erläutert und Schritt für Schritt gezeigt, wie es gelingt.
Wir haben die konsequente Implementierung von BIM in 1990 aufgenommen und binden wo möglich auch unsere Partner und Fachkollegen ein. Wir befassen uns mit den BIM-Themen auch auf strategischer Ebene und nutzen es im Sinne der büroeigenen Forschung. Mit DIEfabrik – Architekten und Jim Bögershausen arbeiten wir bereits seit Jahren auf unterschiedlichsten Ebenen zusammen, um im beidseitigen Wissensaustausch neue Sichtweisen und Lösungsansätze zu ermöglichen. Im Rahmen dieser engen Kooperation ist auch die neue Methodik eCO2 entwickelt worden. Das Tool ermöglicht eine bislang nicht erreichbare Flexibilität und sorgt so für deutlich mehr Effektivität und Transparenz am Bau. Das Ergebnis ist ein effizienter Planungsablauf mit optimiertem Verhältnis von Kosten und CO2-Bilanz.
Wir sind im Vorstand der BIM Allianz durch unseren Associate Hanns-Jochen Weyland vertreten. Damit bereichern wir die strategische Weiterentwicklung der Allianz und bringen uns in ihre Arbeit ein.
„Die vielfälltigen Parameter für eine nachhaltige Architekturentwicklung sind bekannt, sie werden in jedem unserer Projekte aufs Neue verhandelt und im Spannungsfeld von gesellschaftlichen, institutionellen und individuellen Interessen umgesetzt.“
Stadtlagerhaus, Hamburg
Museum für Kunst und Gewerbe, Hamburg
Klimahaus Bremerhaven
Helm AG, Hamburg
Intelligent Quarters, Hamburg
Unter den Linden, Hamburg
Roots, Hamburg
Boehringer, Ingelheim
Behrens-Ufer, Berlin
Gascade, Kassel
Plambeck, Hamburg
Beensroarredder, Hamburg
Das Gebäude wird mittels Solarkamine belüftet und mit einer Wärmepumpe in Verbindung mit einem Eisspeicher beheizt und gekühlt. Im Vergleich mit einem Standardbürogebäude werden im Betrieb ein Drittel weniger Energiekosten verursacht und die CO₂-Emissionen ebenfalls um einen Drittel reduziert.
Mauro Meuli, Projektleiter Störmer Murphy and Partners
Stromüberschüsse werden zum Teil per Elektrolyse in Wasserstoff zur späteren Nutzung in einer Brennstoffzelle umgewandelt. Als zusätzlicher Speicher ist ein Salz-Batteriesystem geplant. Die komplette Kühlung und Heizung erfolgt zu 100 % aus regenerativen Energiequellen mittels Geothermie und PV-Anlage. Die Wärmeübergabe in den Räumen erfolgt über individuell regelbare und schnell reagierende Heiz- und Kühldeckensegel, die aufgrund der moderaten Vorlauftemperaturen eine komfortable Strahlungswärme bzw. -kälte im Raum erzeugen. Als zusätzliche Maßnahme zur Optimierung des Primärenegiebedarfes in der Nutzungsphase werden Lufterdwärmetauscher in Form von Erdkanälen geplant. Diese können die Luft für das gesamte Kellergeschoss ohne weiteren Energieeinsatz vortemperieren. Die erforderlichen Stellplätze werden auf dem Grundstück in einem freistehenden rückbaubaren Parkhaus kompakt verortet, welches von einer begrünten offenen Hülle umgeben ist und somit architektonischer Teil der Landschaft wird.
Nicht tragenden Außenwände werden modular in Elementbauweise im Werk hergestellt und zur schnellen Montage mit einem hohem Fertigungsgrad angeliefert. Durch die Konstruktion ist ein hoher Grad an lösbaren Verbindungen gegeben, die eine einfache Demontage und die Recyclingfähigkeit der Materialien möglich machen. Sämtliche Dachflächen sind extensiv begrünt und dienen somit als Verdunstungsflächen. Über große Teile der Dachflächen ist eine aufgeständerte PV-Anlage zur lokalen Erzeugung erneuerbarer Energie vorgesehen. Im Vergleich zur konventionellen Bauweise spart der Entwurf im Rohbau 43,5 % CO₂ und das Gesamtgebäude 21,5% CO₂ ein. Dem hohen ökologischen Anspruch wird durch einen effizienzoptimierten Energiekreislauf mit Wärmepumpen- und Eisspeichertechnik Rechnung getragen. Das Resultat sind geringe Betriebskosten bei gleichzeitig hohem Arbeitsplatzkomfort.
Mauro Meuli, Projektleiter Störmer Murphy and Partners
Die großflächige Glasfassade des Hybridgebäudes zeigt sich zurückhaltend und ruhig gerastert entlang der nördlich angrenzenden Ostendstraße. Nach Süd-Osten öffnet sich das Gebäude jedoch spürbar und der Baukörper gewinnt, durch die etagenweise abwechselnd auskragenden hölzernen Geschossplatten, an Dynamik. Die so entstehenden begrünten Freibereiche, wie auch der intensiv begrünte Dachgarten ermöglichen den Nutzern als besondere Qualität, den Ausblick über das Quartier und die im Süden angrenzende Spree. Wesentlich für die Materialauswahl in Innenräumen war eine möglichst gute CO₂-Bilanz und gute Kreislauffähigkeit der Baustoffe. Weiterhin wurde zur besseren Rückbaubarkeit darauf geachtet, die Menge an Verbundkonstruktionen zu reduzieren. Der angestrebte energetische Standard wurde für eine nach BEG „Effizienzhaus-Stufe 40“ Förderfähigkeit ausgelegt. Darüber hinaus wurde für das Gebäude im Rahmen der Nachhaltigkeitszertifizierung nach DGNB, der Prägungsgrad „Platin“ erreicht.
Hierfür haben wir den Arbeitskreis Nachhaltigkeit etabliert sowie diverse Formate wie Lunch and Learn und Round Table bei welchen wir über Themen wie Umsetzbarkeit demontierbarer Details oder Nachhaltigkeit von Materialen diskutieren und unsere Expertise vertiefen.
Mit Hanns-Jochen Weyland als DGNB Auditor und Uta Meins als DGNB Consultant haben wir akkreditierte Experten für nachhaltiges Bauen und die Bewertung von Nachhaltigkeit bei Gebäuden und Quartieren im Hause. So können wir maßgeschneiderte Nachhaltigkeitskonzepte entwickeln und gezielt Nachhaltigkeitszertifizierungen begleiten.