Mit dem Projekt „Roots“ entsteht in der Hamburger HafenCity ein 19-stöckiges Holzbauhochhaus. Insgesamt werden hier 181 Wohnungen realisiert sowie Ausstellungsräume und die Verwaltung der Deutschen Wildtier Stiftung. Alle Obergeschosse werden mit Massivholzdecken und tragenden Wänden in Massivholzbauweise errichtet, nur Unter- und Erdgeschoss sowie die Erschließungskerne des Gebäudes werden als Stahlbetonkonstruktion geplant. Diese Bauweise trägt nicht nur zur Reduktion des CO₂-Fußabdrucks bei, sondern begrenzt auch Lärmemissionen bei der Umsetzung und lässt ein gesundes Raumklima entstehen.
Verschiebbare Glaselemente schützen die umlaufenden Loggien vor Wind und Wetter. Mit einem Ausstellungszentrum zum Thema Naturschutz und Wildtiere erhält Hamburg ein bedeutsames Zentrum, das Menschen für die Natur und die Artenvielfalt begeistert und sie für deren Schutz sensibilisiert.
*Ökobilanzierung mit der Software CAALA, Nutzungsdauer 50 Jahre, Lebenszyclusmodule A1-A3, B4, C3+C4, D
„Ich bin fest davon überzeugt, dass wir schon lange realisiert haben, dass Nachhaltigkeit auf unserer Agenda ist. Zu lange haben Architekten hierüber nur gesprochen, aber wenig umgesetzt. Wie auch andere Holzbau-Projekte von uns, ist Roots ein bahnbrechendes Beispiel, das diese übernommene Verantwortung für gelebte Nachhaltigkeit widerspiegelt.“
„Gestaltungsspielräume voll ausschöpfen und Verantwortung übernehmen. Nachhaltige Architekturen können nur durch das verantwortungsvolle Engagement aller Beteiligter gelingen: Bauherren, Planer, Instanzen für Genehmigungen und Bauindustrie. Das Projekt Roots hat in unserem Büro ein neues Normal geschaffen.“
Innovations-Bewerbungsverfahren
Planungsbeginn
LPH 2
Fassaden-Mockups, Suche Holzbauer, Umplanung Kostenoptimierung
Baugenehmigung, Baubeginn
Montage
Holzbau
Fertigstellung
Uta Meins, Projektleiterin Störmer Murphy and Partners
Fassade Lärchenholz
Das Tragwerk in Massivholzbauweise rückbaubar, so wird das gebundene CO₂ erhalten.
Der aufwendigeren Planungsphase, welche sich schon in der Leitdetailplanung ab der Leistungsphase 2 manifestiert, steht ein beschleunigter Bauablauf durch den hohen Vorfertigungsgrad gegenüber. Fassadensegmente von bis zu 14m Länge werden werkseitig vorgefertigt und auf Tiefladern zur Baustelle transportiert. Die Montage eines Geschosses im Hochhaus benötigt ca. 3 Wochen.
Philipp Macke, Projektleiter Störmer Murphy and Partners
HAHN Consult
Uta Meins, Projektleiterin Störmer Murphy and Partners
Kasimir Altzweig, verantwortlicher Partner für die Wettbewerbe bei Störmer Murphy and Partners, stellt im HEINZE Podcast den Grundsatz infrage, dass Architektur immer für den Menschen sein muss. „Ja für wen denn dann? Eher sollten wir etwas bauen, dass uns alle verbindet.“ Wie er es meint, erfahrt Ihr in dieser Episode. Außerdem spricht er darüber, dass ein verlorener Wettbewerb entscheidend für die Realisierung des Holzhochhauses Roots war und warum sich Störmer Murphy and Partners nicht an die Vorgaben der Auslobung hielten und darum dieser Wettbewerb überhaupt verloren wurde.
In Hamburg wird gerade das höchste Holzhochhaus Deutschlands gebaut, 19 Stockwerke, 65 Meter hoch. Auch in der Schweiz soll demnächst ein 80 Meter hoher Wohnturm aus Holz entstehen. Neuland für Architekten und Baubehörden. Aber ein Trend, der Fahrt aufnimmt.
Unser Planet wird wärmer – das ist klar. Wie können wir ihn kühlen? Der Film zeigt, wie weltweit innovative Verfahren erprobt werden und lässt sie von führenden Klimaforschenden bewerten: kann besonders CO₂-haltige Pflanzenkohle in der Bauindustrie den Klimakiller Zement ersetzen?